Die letzten Tage waren sehr interessant. Dies Land, welches man getrost die „Smilingcoast“ nennt, ist eine englischsprachige Oase inmitten einer deprimierenden Sprachwüste. Ich habe das Gefühl, daß ich in kurzer Zeit sehr, sehr gute Freunde gefunden habe. Zum einen Famara (Fams), den wir ursprünglich nach dem Weg gefragt hatten. Er lebt und arbeitet zusammen mit seinen beiden besten Freunden Buckery (Bucks) und Salomon (Dolfin). Die Jungs sind Künstler und leben von dem Verkauf an Touristen. Stattdessen wurden aber wir reichlich beschenkt.
Das bewegendste Ereignis war, als Theo, Domenik und ich am wichtigsten Feiertag (Tabaski) hier zu ihren Familien eingeladen wurden.
Am 29. November richteten wir eine riesen Beachparty aus und luden alle anderen „nice guys“, die wir so getroffen hatten ein. Das Ergebnis war ein Fest an das wir noch lange denken werden.
Ansonsten gab es noch viele offizielle Termine. Man hat gewisse Verantwortung hier und muß demnach bei der Vorstellung der Hilfsprojekte anwesend sein. Eine Healthstation und eine Grundschule haben wir gesehen. Es ist fantastisch was die Leute hier erreichen und umso schlimmer, bedenkt man was sie zuvor hatten.
Heinz, der Direktor der NGO (non goverment organisation) stellte mich dem ranghöchsten Polizisten des Landes vor. Wir fachsimpelten etwas und nach einer Tour durch seine Fachabteilungen kann ich erahnen wo die Probleme liegen. Ich werde versuchen etwas in Deutschland zu organisieren.
Wir hatten leider auch Ärger, als Theo von einem korrupten Polizisten um 50,-€ erleichtert wurde.
Gestern am 30.11. hätte ich beinahe den Bock abgeschossen, als ich fast in die Präsidentenkolonne reingefahren wäre. Ich habe selten in soviele Mschinengewehre geschaut.
Heut habe ich ausgecheckt und mich von Matthias und Dirk verabschiedet. Schon schade. Aber ich brauche ein wenig die Einsamkeit. Es geht nach Ginak Island. Dort ganz im Norden des Landes liegt ein Nationalpark.